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Die tägliche Wahl – wie unser Einkauf die Umwelt verbessert

Bauer nebenan, Fridays for future, Demo Schild, Klimakrise

Bauer nebenan, Fridays for future, Demo Schild, Klimakrise                                                             Foto von Markus Spiske auf Unsplash

Die tägliche Wahl – wie unser Einkauf die Umwelt verbessert

Wir alle möchten etwas verändern

Klimawandel, Plastikverschmutzung, Ausbeutung von Natur und Mensch – dies sind Themen, die die meisten von uns bewegen. Beispielsweise zählen 28 Prozent der Deutschen Klimawandel und Umweltschutz zum drängendsten Problem in Europa 1. Sogar 86 Prozent der Deutschen gaben an, sie seien bereit, ihren Lebensstil zu ändern, um das Klima zu schützen, wie im vergangenen Dezember eine vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Auftrag gegebene Studie herausfand2. Die Zukunft des Planeten ist uns wichtig und wir möchten etwas verbessern.

Allen Grund zu handeln

Jeden Tag fließen 22 Tausend Tonnen Plastik in unsere Ozeane3. 30 Millionen Hektar Regenwald werden pro Jahr abgebrannt, um Platz für neue Agrarlandschaften (Soja, Palmöl, Weideland) zu schaffen4. Millionen von Menschen weltweit leben in moderner Sklaverei5. In weniger als sieben Jahren wird unser CO2-Kontingent zur Einhaltung der 1,5°C-Grenze aufgebraucht sein6. Des Weiteren steigt das Risiko fortan wichtige Klima-Kipppunkte zu erreichen, die das Einhalten des 1,5°C-Ziels erschweren oder sogar unmöglich machen könnten. Diese Fakten sind beängstigend, aber gleichermaßen sollten sie zum Handeln ermutigen.

Nur: Was tun?

Darüber, dass etwas getan werden muss, sind sich also so gut wie alle einig. Denn unsere Umwelt auch für die nachfolgenden Generationen, d.h. unsere Kinder und Enkelkinder, intakt zu halten, liegt uns am Herzen. Nur über das “Was” und das “Wie” wird heiß diskutiert und oft findet sich keine richtige und schon gar keine unmittelbare Lösung. Zu groß sind die Zugeständnisse, die Politik und Industrie, und manchmal auch jeder individuell, machen müsste. Aus diesem Grund passiert oft einfach nichts oder nur viel zu wenig.


Das können wir tun

Unser Konsum im Allgemeinen

Die gute Nachricht ist, wir alle können etwas tun: unseren Konsum überdenken. Dazu gehört auch jeden Kauf an und für sich zu überdenken. Ist der Artikel von substantiellem Wert für mein Leben? Wenn die Antwort “ja“ ist, lautet die Devise zunächst: mehr gebraucht kaufen, mehr reparieren, mehr selbst machen. Wenn das nicht möglich ist, nachhaltig neu kaufen und auf vertrauenswürdige Labels achten.

Die Bilanz unserer Lebensmittel

Dinge, auf die wir unter keinen Umständen verzichten können, sind Lebensmittel. Wie der Name schon sagt, sind sie essentiell für unsere Existenz. Was wir wohl machen können ist, gesunde und nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen. Wichtige Aspekte für eine nachhaltige Kaufentscheidung sind zum Beispiel die Punkte Regionalität, Saisonalität, Transport, Verpackung und Fairness.

Nachhaltiges Einkaufen

                                                                Foto von Markus Spiske auf Unsplash

Je näher ein Produkt dort wächst beziehungsweise hergestellt wird, wo du selbst lebst, desto weniger CO2 wird benötigt, um es zu dir zu bringen. Je umweltfreundlicher die Energiegewinnung für den möglichst kurzen Transport der Ware ist, desto besser für unser Klima. Bei regionaler Saisonware werden die Gegebenheiten des Anbauorts und der Jahreszeit optimal ausgenutzt. Je weniger Verpackung benutzt wird, desto besser für die Ressourcenbilanz. Fair ist es, wenn Erzeuger*innen von ihrer Produktion gut leben können und allen Angestellten einen fairen Lohn zahlen können, von denen diese wiederum gut leben können. Ein äußerst wichtiger Punkt in Bezug auf tierische Produkte ist außerdem das Tierwohl. Nur wenn es den Tieren gut geht, sie ausreichend Platz haben, ihren natürlichen Beschäftungen nachgehen können und ihre sozialen Strukturen ausleben können, kann man den Verzehr tierischer Produkte moralisch verantworten.

Probleme unserer Landwirtschaft

                                                                Foto von Julian Ebert auf Unsplash

Zu oft erleben wir es, dass all diese Punkte nicht auf die Dinge, die wir im Laden kaufen können, zutreffen. Europäische Milchbauern leiden unter fallenden Milchpreisen. Der Wert von Gemüse und Obst fällt immer weiter, sodass der Ertrag bei gleichbleibender Fläche wachsen muss. Dies geschieht meist zu Lasten von Mensch und Ökosystem, z. B. durch vermehrten Pestizideinsatz. Einige verarbeitete Lebensmittel fliegen mehrmals um die Welt, da Anbau, Verarbeitung und Verpackung mitunter auf verschiedenen Kontinenten passieren, bevor sie in hiesigen Supermärkten in den Regalen landen. Frische Ware ist in Einwegplastik gehüllt. Erntehelfer*innen werden eingeschüchtert, nicht ausreichend bezahlt, leben unter menschenunwürdigen Bedingungen, arbeiten teilweise ohne Sicherheitsausrüstung im Umgang mit Chemikalien und werden zusätzlich bedroht – auch innerhalb der EU. Die Liste ist lang.  

Die Frage der Verantwortung

Die politischen Entscheidungstragenden sind in der Verantwortung, doch kommen sie dieser nur unzureichend nach. Auch, wenn wir als einzelne nicht viel gegen die genannten Entwicklungen tun können, haben wir doch einen entscheidenden Schlüssel in der Hand. Wir wählen jeden Tag die Produkte, die wir konsumieren. Diese Wahl ist zum einen wie ein Kreuzchen auf einem Stimmzettel für eine „grünere” Politik und öffnet uns zum anderen unser persönliches Türchen, die Welt aktiv ein bisschen besser zu gestalten. Denn je mehr Geld in nachhaltige und fair gehandelte Lebensmittel fließt, je größer wird diese Bewegung. Der wegfallende Umsatz für große Supermärkte und Discounter ist das wirksamste Mittel, um zu zeigen, dass wir Konsument*innen für unsere Werte einstehen und die Misstände nicht länger akzeptieren werden. Nur das wird schlussendlich auch Großkonzerne zum Umdenken anregen.


Fazit

Jedes Mal, wenn wir Produkte kaufen, die fair gehandelt werden, die direkt nebenan hergestellt werden, die unverpackt sind, die mit nachhaltiger Energie zu uns gebracht werden, entscheiden wir uns für eine gerechte Welt und eine gesunde Umwelt. Je mehr Menschen dies innerhalb ihrer Möglichkeiten umsetzen, desto einfacher wird es, etwas zu bewegen. Jeder Kauf eines nachhaltigen Produkts stellt eine Art Widerstand dar – gegen ein System, das viel Schaden anrichtet und nur einigen wenigen finanziell nutzt

Kommentar verfassen / Allgemein / Von Laura

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