
Jahreszeitlich genießen
Mit viel Geschmack durch den Winter
Die Gegebenheiten des Anbauorts und der Jahreszeit werden bei regionalen Saisonprodukten optimal genutzt, so dass bei der Produktion deutlich weniger Wasser und Energie als im Treibhaus benötigt werden und Dünger und Pestizide vermindert zum Einsatz kommen. Was auf hiesigen Feldern und im heimischen Garten während der kalten Monate wächst, ist zwar nicht so vielfältig wie im Sommer, doch bietet regionales Wintergemüse einen besonderen Genuss. Ob leckere Rohkostsalate mit Kohl oder wärmende Suppen aus Wurzelgemüse: Reich an Vitaminen und Nährstoffen kann es zudem unser Abwehrsystem stärken und uns gesund halten.
Die Genüsse der Winterküche
Wintergemüse

Kohl
Grün- und Rosenkohl sind als klassische Wintergemüse Bestandteil der ländlichen und traditionellen Küche. „Grünkohl mit Pinkel” (eine geräucherte Wurst) findet man im Norden Deutschlands fortwährend im Wintermenü. Als Rohkost in Smoothies ist diese Kohlsorte aber auch aus urbanen Zentren weltweit nicht mehr wegzudenken und Grünkohl-Chips entwickelten sich zu einem der unerwartetsten Trends der letztens Jahre. Der bittere Geschmack des Rosenkohls wurde in den vergangenen Jahrzehnten herausgezüchtet, so dass er massenkompatibel wurde.
Rotkohl, der schon im Herbst, bevor die Temperatur Tiefststände erreicht, geerntet wird, ist bis zum Beginn des Frühlings als Lagerware erhältlich. Wirsing ist in geringem Umfang als Freilandware sowie aus Lagerung verfügbar. Er zeichnet sich durch seine im Vergleich zarten Blätter aus, hält sich aber nicht ganz so lange wie andere Kohlsorten.
Mit viel Ascorbinsäure (Vitamin C), die antioxidativ wirkt, stärkt Kohl das Immunsystem und der Verlauf von Erkältungskrankheiten kann gemildert werden. Mit Ausnahme des Rosenkohls, der roh genießbar, aber eher schlecht bekömmlich ist, ist Kohl sowohl roh als auch gekocht ein Genuss.
Chicorée
Neben Kohl eignet sich auch Chicorée, der noch bis März geerntet wird, für winterliche Salate. Besonders schön harmonisiert sein leicht bitterer Geschmack mit süß-säuerlichen Zitrusfrüchten.
Rote Bete
Rote Bete wird bis zum ersten Frost geerntet und ist den Winter über aus Lagerung erhältlich. Neben dem erdig-süßlichen Geschmack punktet das kalium- und eisenreiche Gemüse optisch durch seine auffällige Farbe.
Wurzelgemüse
Sehnen wir uns im Winter nach wohlig wärmenden Gerichten, bieten sich Suppen mit saisonalem Wurzelgemüse wie Pastinaken oder Topinambur an, die durch ihre Ballaststoffe lange sättigen. Auch Knollensellerie ist noch verfügbar und schmeckt in einer Suppe gemischt mit Lageräpfeln köstlich. Als Variation lassen sich aus Wurzelgemüse des Weiteren Pürees zubereiten, die fein abgeschmeckt Klassiker der Winterküche sind. Ungewöhnlich, aber dadurch nicht weniger lecker, sind Pastinaken-Pommes, die sich wie Kartoffeln im Backofen zubereiten lassen und genauso gewürzt werden können.
Der nicht alltägliche Luxus
Zitrusfrüchte

Ebenfalls typisch für den Winter sind Zitrusfrüchte, die zwar nicht in Deutschland angebaut werden, aber als saisonale Importware eine wichtige Stellung in der Ernährung einnehmen können, wenn das hiesige Obstangebot gering ist. Aufgrund der langen (hohe Emissionen verursachenden) Transportwege sollten sie zwar nur gelegentlich konsumiert werden, doch immerhin werden sie mittlerweile, anders als noch vor einigen Jahren, vielerorts in Bioqualität angeboten.
Mit ihnen lässt sich auch regionale Saisonware perfekt ergänzen. Neben der schon erwähnten Chicorée-Kombination eignet sich beispielsweise ein Grünkohl-Smoothie mit Orangen und Ingwer zum Start in den Tag. Durch die Rohkostqualität bleibt das hitzeempfindliche, abwehrstärkende Vitamin C erhalten.
Granatäpfel
Des Weiteren sind im Winter noch Granatäpfel, meist importiert aus Israel, Tunesien und der Türkei erhältlich, deren sattrote Samen für Farbe auf dem Teller sorgen und so bei trübem Wetter die Laune heben können.
Wer sich auf das winterliche Gemüseangebot aus hiesigem Anbau einlässt und nur vereinzelt auf Importware zurückgreift, kann mit jedem Kauf und jeder Mahlzeit einen Beitrag zum Ressourcenschutz tragen sowie die kleinbäuerlichen Betriebe in der eigenen Region unterstützen, ohne auf gesunden und abwechslungsreichen Genuss zu verzichten.